Golf in Vollendung
18.12.2024
Allgemein, Golf, Sport & Freizeit, Printmagazin "Anders g'schaut"
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Der Golfclub Gut Altentann zählt zu den schönsten Plätzen Österreichs und ist untrennbar mit dem Namen Jack Nicklaus verbunden.
Es waren Schläge, die Golfspieler bis heute faszinieren: weit, klug und von unglaublicher Präzision. Mit ihnen schrieb der talentierte Jack Nicklaus ab den 1960er-Jahren Golfgeschichte. Dem US-Amerikaner, der aufgrund seines blonden Haarschopfs, der athletischen Statur und der schieren Unbesiegbarkeit auch »Golden Bear« genannt wurde, gelangen sportliche Rekorde, die bis heute unerreicht sind. Mit 18 gewonnenen Major-Turnieren – zum Vergleich: Tiger Woods errang 15 Siege – galt er schon während seiner aktiven Zeit als Legende. Die zweite Karriere folgte auf den Fuß. Lange bevor Jack Nicklaus 2005 sein letztes professionelles Turnier spielte, begann er mit der Gestaltung der ersten Golfanlagen und avancierte binnen kürzester Zeit zu einem der angesehensten Golfplatz-Architekten.
Wie es jedoch dazu kam, dass er – einer der besten Golfspieler aller Zeiten – bereits in den 1980er-Jahren nur wenige Kilometer von Eugendorf entfernt einen der schönsten Plätze des europäischen Kontinents gestaltete, liegt nicht unbedingt auf der Hand.
Einer, der die Weichen dafür stellte und von der ersten Stunde mit dabei war, ist Klaus Zyla.
Ihn trafen wir an einem herrlich verregneten Sommertag im Clubhaus des Gut Altentann in Henndorf zu einem höchst amüsanten und erstaunlichen Gespräch. Amüsant, weil der Salzburger ein begnadeter Erzähler ist, dessen Geschichten man gut und gerne über Stunden lauschen könnte.
Überraschend, weil genau diese Erzählungen offenbaren, wie verworren das Leben manchmal ist und wie Zufall, Glück und Schicksal ein höchst erfolgreiches Trio bilden können.
Klaus Zyla wurde schon in jungen Jahren mit dem Golf-Virus infiziert: 1963 belegte der Salzburger ein Wintersemester an der University of Rochester. Mit seinem Onkel, der Chefkoch im dortigen Oakhill Country Club war, ging der Student jeden Montag zum Golfen. Die Liebe zu dem damals noch höchst elitären und in Österreich kaum bekannten Sport war entfacht: Doch hierzulande waren Plätze rar. Im Jahr 1963 gab es österreichweit nur neun Golfplätze. Umso mehr freute sich Klaus Zyla, als er 1970 beruflich nach New York versetzt wurde, wo er einen golf-affinen Landsmann kennenlernte. »Karl Hofer war Restaurantchef im Waldorf Astoria, direkt gegenüber unserem Büro. Eines Tages kam er in die Außenhandelsstelle, um über eine geplante Österreichwoche zu sprechen«, erzählt der ehemalige Handelsdelegierte. »Aus der Zusammenarbeit entwickelte sich eine Freundschaft, die dazu führte, dass wir uns regelmäßig trafen und miteinander Golf spielten. Karl war ein ausgezeichneter Netzwerker und kannte Gott und die Welt. Eines Tages fragte er mich, mit wem ich gerne Golf spielen würde und ich antwortete scherzhaft: ‚Mit Jack Nicklaus‘. Am nächsten Tag flogen wir nach Florida und ich stand mit dem ‚Golden Bear‘ auf dem Platz.«
Das eine ergab das andere. So war es Klaus Zyla, der seine Verbindungen spielen ließ, als er in den 1980er-Jahren einen Anruf aus Salzburg erhielt. Das Anliegen des Immobilienmaklers Ernst Marterbauer: Er wolle einen Golfplatz der Superlative errichten. Auf dessen Frage »Kannst du mir den Jack besorgen?«, antwortete Klaus Zyla: »Kann ich, aber das wird teuer!« Der US-Amerikaner war bekannt dafür, viel Land zu bewegen: Ein typischer Jack Nicklaus-Platz zeichnet sich durch kupiertes Gelände und Hügel aus, die das Blickfeld fokussieren. Es sind Plätze der absoluten Spitzenklasse, die aber äußerst kostspielig in der Gestaltung und eine Herausforderung für Greenkeeper sind.
Jack Nicklaus ließ sich – nach ausgiebigen Verhandlungen auf Hawaii – tatsächlich auf das Vorhaben ein. Nicht zuletzt deswegen, weil ihm Klaus Zyla vor Augen führte, dass der nächste Golfboom in Europa stattfinden würde und der ehemalige Golf-Profi nun die Chance hätte, seinen allerersten Platz auf dem Kontinent zu gestalten.
Für Jack Nicklaus ging die Rechnung ebenso auf wie für die Salzburger Golfvisionäre. Schon ein Jahr nach Baubeginn von Gut Altentann eröffnete der Amerikaner eine Europa-Niederlassung seines Büros in Monaco. In Henndorf entstand in der Rekordzeit von neun Monaten Planung und 18 Monaten Bauzeit ein 18-Loch-Championship-Parcours nach amerikanischem Vorbild, von dem der deutsche Profi-Golfer Bernhard Langer später einmal sagen würde, es sei der »schönste Platz Europas«. Und tatsächlich war es Jack Nicklaus ein Anliegen, so wenig wie möglich in die ursprüngliche Landschaft einzugreifen, wovon der alte Baumbestand noch heute zeugt. Endlos ondulierte Fairways, weitläufige Bunkeranlagen, Teiche und Biotope zeichnen Jack Nicklaus‘ »Masterpiece für Europa« aus und erinnern ein wenig an »England’s greenest hills«, wobei Klaus Zyla in diesem Zusammenhang lieber Anton Wildgans‘ »Zuneigung an die geliebte Landschaft« aus dem Stegreif zitiert.
Elegant und ästhetisch schmiegt sich der 72 Hektar große Golfplatz ins Salzburger Voralpenland. Die Eröffnung fand durch Jack Nicklaus persönlich und den britischen Golf-Profi Tony-Jacklin statt. Begleitet wurde sie von einem Riesenaufgebot an Stars wie etwa Rock’n’Roll-Legende Peter Kraus. Bis heute ist Gut Altentann der einzige Jack Niklaus-Platz in Österreich, weltweit gibt es mehr als 400 Plätze von ihm, rund 40 davon in Europa.
Spielerisch ist der großzügige Platz in Henndorf – wie könnte es anders sein – eine Herausforderung. Jack Nicklaus ging es bei der Gestaltung immer darum, Golf als einen Sport der Präzision und des Kopfes zu verstehen. Gut Altentann verzeiht Anfängern viel, dem Profi aber verlangt er alles ab, wie die Austrian Open Anfang der 1990er-Jahre zeigten. Klaus Zyla bringt es auf den Punkt. »Gut Altentann ist ein typischer Jack Nicklaus-Platz. Der zweite Schlag muss sitzen, sonst bekommt man gleich mehrere Probleme. Die Löcher haben wunderbare Längen und jedes einzelne Loch ist erstklassig«, schwärmt der passionierte Golfer. Wenn wir eines in diesem Gespräch gelernt haben, dann das: Klaus Zyla hat auf der ganzen Welt Golf gespielt. Seinem Urteil darf man getrost vertrauen und dem eigenen Blick aus dem Clubhaus auf die gepflegten Greens sowieso: So hat Jack Nicklaus die Landschaft gesehen und neu gedacht – und dabei Beeindruckendes geschaffen.
Der 18-Loch-Championship-Parcours Gut Altentann in Henndorf ist Teil der renommierten Murhofgruppe, zu denen auch der Golfclub Salzburg-Eugendorf und der Golfclub Römergolf in Eugendorf zählen.
Alle drei Plätze sind Partner der Mozartgolf-Region, einem besonders attraktiven Zusammenschluss von 14 Golfplätzen und acht Hotels in Eugendorf und Umgebung. Diese bieten einen unvergesslichen Golfurlaub rund um die Stadt Salzburg und im berühmten Salzkammergut.
Die Anlagen erfüllen alle Ansprüche hinsichtlich höchster Qualität, einem erlesenen Spielerlebnis sowie Vielseitigkeit und auch die Hotels sind echte Golf-Spezialisten. An den Rezeptionen werden unkompliziert und komfortabel die Mozartgolf-Cards aufgeladen. Das Abrechnungsmodell der Karte verspricht dabei absolute Fairness: Bezahlt werden nur tatsächlich gespielte Greenfees, die Gäste der Mozartgolf-Region zu reduzierten Preisen erhalten.
Autor: Franziska Lipp