Saghäusl

23.10.2023
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Wo jetzt das Bauernhaus von Familie Eisl steht, befanden sich zwischen 1700 und Ende 1800 ein kleines Sägewerk und eine Mühle. Die Bewohner zu dieser Zeit waren von Beruf Sagschneider – und verlieh dem Hof somit seinen Namen: Saghäusl. Erst 1995 wurde das alte Haus durch einen Neubau ersetzt, einzig der Stall mit dem Gewölbe ist immer noch erhalten. Heute lebt hier Familie Eisl mit drei Generationen.

Weisses Gold

Am Saghäuslhof wurden früher Milchkühe gehalten, die auf den Wiesen vor und neben dem Haus ihre Weiden hatten. Und genau hier neben dem Bankerl – über den Waldweg – wurde täglich die Milch nach Kraiwiesen gebracht. Dieser Transport war mühsam, denn die Milchkannen mussten von Hand auf einem kleinen Leiterwagerl gezogen werden ohne umzufallen! An der Sammelstelle wurde die Milch von der Molkerei abgeholt und weiterverarbeitet.

Schafe, Hühner, Bienen

Auch Schafe gab es noch bis vor Kurzem auf dem Hof. Weil der Bauernhof aber im Nebenerwerb betrieben wird, wurde die Viehwirtschaft inzwischen eingestellt.

Allerdings nicht ganz: Immer noch gibt es Hühner und vor allem Bienen, deren Honig am Hof verkauft wird. 2020 wurde die Imkerei mit dem Bau einer neue Bienenhütte auf den neuesten Stand gebracht.

Vom Bacherl zum reißenden Fluss

Was für ein friedlicher Platz, wenn man hier sitzt und das Bacherl sanft plätschern hört. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass dieses Bächlein in der jüngeren Geschichte gleich zweimal wild schäumend über die Ufer getreten ist. 2007 und 2012, als nach einer Phase der Trockenheit heftige Wolkenbrüche mit Starkregen die Eugendorfer Idylle innerhalb weniger Minuten veränderten: Der Bach schwoll an, wurde reißend und überschwemmte die Ufer – ein Holzstoß wurde mitgerissen. Danach blieb ein Bild der Verwüstung zurück: Kleine Fische lagen an den Bachrändern im Morast und alles war voller Schlamm. Den Matsch und Schotter hatte es sogar bis in den Stall vom Saghäusl getrieben. Das Aufräumen dauerte tagelang – es wurde geschaufelt und gekehrt und geputzt.

Unter Wasser

Und auch dieses Bankerl stand völlig unter Wasser. Zum Schutz vor einem neuerlichen Hochwasser wurde der Bach verbreitert. Zusätzlich wurde 2018 eine Brücke errichtet, die Saghäuslbrücke. Sie hat bisher ihre Aufgabe erfüllt und den Saghäuslhof vor weiteren Überschwemmungen geschützt. Man kann sie von hier aus nicht sehen, aber es nur ein paar Schritte: Die Brücke liegt von hier aus gleich linker Hand.

Autorin: Elisabeth Freundlinger

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